Wenn die Schüler und Schülerinnen der Grundschule ihr Emmertsgrund-Lied anstimmen, spätestens dann wissen alle: Der Oberbürgermeister ist da. Und das Stadtteilfest im Emmertsgrund kann beginnen.
Viel Applaus gab es besonders für die bühnenreifen international gefärbten Bühnenshow-Acts der Kinder. Denn die spielten an diesen zwei Wochenendtagen im Juli eine große Rolle. Deshalb war Oma Karin aus der Kleinen Emmertsgrundpassage auch ganz stolz auf ihren siebenjährigen Enkel Nathan, der beim päd-aktiv-Tanz mitmachte und, so die Oma, sich als einer von drei Jungs vermutlich „wie ein Pascha“ fühlte neben den vielen Mädchen.
Stolz waren auch die Kinder der Tüchertanz-Gruppe, als ihre Betreuerin Halyna Dohayman den Stadtteilvereinsvorsitzenden Fritz Zernick, den Boxberger Kinder- und Jugendzentrumsleiter Ingo Smolka und Oberbürgermeister Eckart Würzner fürs Foto zu ihnen auf die Bühne holte (Bild 1a v.l.). Auch andere Festaktive durften sich vom Bürgermeister angesprochen fühlen, denn der war in seiner Eröffnungsrede voll des Lobes für „die vielen Menschen hier, die sich für andere engagieren“ und für die „tollen Programme“, die auf den Weg gebracht worden seien. Aufeinander zuzugehen und zusammenzuhalten sei gerade heutzutage besonders wichtig, und dafür seien eben Feste wie dieses besonders geeignet. Auch wenn die Stadt finanziell gerade in Schieflage sei: „Wir kümmern uns darum, und ihr könnt feiern“ und „danke, dass ihr da seid“ waren seine Schlussworte vor dem traditionellen Fassanstich zusammen mit Bierfassspender Alf Fischer und Fritz Zernick (Bild 1b v.l.).
Offizieller Dank war bereits an die Verantwortlichen des Sino German Hi Tech Tower gegangen, die als Privatunternehmen wieder ihren Platz für das Fest zur Verfügung stellten. Direkt an der Straße „Im Emmertsgrund“ gelegen, weckten die vielen Angebote auch die Neugier von Passanten, die zufällig vorbeikamen. Gleich am Eingang ein Bungee-Springturm (Bild 2), der darauf aufmerksam machte, dass hier Schausteller ihre Fahrgeschäfte, Spiel- und Imbissbuden aufgebaut hatten (Bild 3). Direkt neben der Bühne warb der Freundes- und Förderkreis der Grundschule mit Infos und Waffelnbacken um Mitglieder. Gegenüber der Stand des Seniorenzentrums Boxberg-Emmertsgrund mit Kaffee und Kuchen. Zusammen mit der jüdischen Kultusgemeinde bot man selbst hergestellten Schmuck an. Daneben das Interkulturelle Frauenzentrum mit orientalischen Naschereien und Chai (Tee) in kleinen Gläschen. Und rechts und links den Platz entlang Zelte und Nischen mit Biergarnituren zum Nachbarntreffen oder Bürgersingen, bei dem sich der neu gegründete „Bergchor“ mit seinem temperamentvollen „Interims-Chorleiter-Assistenten“ Peter Hammacher vorstellte und das Publikum mit Volksliedern und Kanons zum Mitsingen animierte (Bild 4). Wer bis ganz nach hinten auf dem Festsplatz durchschlenderte, konnte auf den ökumenischen Stand der St. Paul- und Lukas-Pfarrgemeinden stoßen und sich auf verschiedene Weise Segen oder kleine Preise holen. Daneben der Kulturkreis Emmertsgrund-Boxberg mit Kinderschminken. Der TBR lud unter anderem zum Torwandschießen, die Smartyes bastelten Freundschaftsbänder, und bei päd-aktiv konnte man sich mit Abziehbildchen verzieren lassen. Der Budo-Club hatte Kuchen gebacken. Das Medienzentrum war mit einem Bücherflohmarkt vertreten, und das Kinder- und Jugendzentrum Harlem lud zum Dosenwerfen ein. Dabei bot der Stadtteilverein gleich mehreren Einrichtungen ein Dach. Wer an einem der Stände nicht selbst aktiv werden, sondern nur zuschauen wollte, hatte am Nachmittag Gelegenheit, die bulgarische Kreistanzgruppe Ludo Mlado und die Wesna- Tänzerinnen aus russischsprachigen Ländern in ihren traditionellen Trachten bei ihren Aufführungen zu erleben (Bilder 5 und 6). Den Sonntagmorgen leitete ein Frühschoppen mit Sozialbürgermeisterin Stefanie Jansen (SPD) und der Landtagskandidatin der SPD, Ines Palmer, zusammen mit einigen Genossen ein (Bild 7: 1. u. 2. v.r. vorne), begleitet vom Jugendblasorchester Emmertsgrund-Boxberg. Beim offenen Bühnenprogramm am Nachmittag trat unter anderen Anette Haring, Mitarbeiterin des Seniorenzentrums, mit meist englischen Songs zur Gitarre auf. Hatten am Vorabend noch die „Rollers“ bis tief in die Nacht zum Tanz aufgespielt, war es nun die Band Lost & Refound, mit der das quirlige Fest am Abend endete.
Der Stadtteilverein Emmertsgrund bedankt sich beim Vorstand des Schaustellerverbands, Horst Kräher und Alf Fischer, für das gespendete Fass Bier (Bild 8, 1. u. 2. v.r.).
Text: Karin Weinmann-Abel
Fotos: Cansu Cak, Hans Hippelein, Carola Hornung, Jaswinder Pal-Rath, Kirsten Stein, Karin Weinmann-Abel







