Stark durch Vielfalt

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Von Heidelberg bis Berlin – Gemeinsam auf dem Weg zum Erfolg

Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Saal im Medienzentrum Emmertsgrund setzte ein kraftvolles Zeichen für Zusammenhalt. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kamen zusammen, um unter dem Motto „Stark durch Vielfalt – Unsere Wege zum Erfolg“ zu zeigen, dass Migration die DNA einer starken Gesellschaft ist.

Es war ein Nachmittag, der unter die Haut ging. Die AG Migration & Vielfalt und der SPD Ortsverein Süd hatten geladen, und die Resonanz war überwältigend. Jaswinder Pal Rath, Stellvertretender Vorsitzender der AG Migration & Vielfalt BaWü und Vorsitzender der AG Migration & Vielfalt Heidelberg, eröffnete die Veranstaltung mit einer Begrüßung, die den Ton für den restlichen Tag setzte:

„Vielfalt ist für uns nicht irgendein politisches Konzept. Vielfalt ist Leben. Vielfalt ist Herz“, betonte er sichtlich bewegt.

Er würdigte den Mut derer, die neu anfangen, und das Durchhaltevermögen, das viele Menschen mit Migrationsgeschichte auszeichnet. In Zeiten, in denen Spaltung oft laut wird, setzte die Veranstaltung ein klares Statement: Vielfalt bedroht uns nicht – sie trägt uns und macht uns menschlich, warm und wertvoll.

Bildung als Schlüssel: Ines Palms Vision für Heidelberg

Besonders praxisnah wurde es, als die Heidelberger Landtagskandidatin Ines Palm das Wort ergriff. Mit ihren persönlichen Wurzeln in Ungarn und ihrer täglichen Arbeit als Lehrerin weiß sie genau, wo die Hebel für eine gelungene Integration angesetzt werden müssen. Für Ines Palm steht fest: Integration gelingt am besten über Bildung. In ihrer Rede betonte sie leidenschaftlich, dass der soziale Aufstieg nicht vom Namen oder der Herkunft der Eltern abhängen darf. „Wir erreichen Erfolg durch Bildung, nicht durch Hass,“ so Palm. Als Mutter von 3 Kindern und Pädagogin sieht sie die Schule als den Ort, an dem das Fundament für ein solidarisches Miteinander gelegt wird. Ihr Ziel: Ein Heidelberg, in dem jeder die gleiche Chance hat, seine Zukunft selbstbewusst zu gestalten.

Vom Elfjährigen ohne Deutschkenntnisse zum Bundestagsabgeordneten

Eines dieser Gesichter ist Macit Karaahmetoğlu, Mitglied des Bundestages (MdB). Er erzählte den Anwesenden eindrucksvoll von seinem eigenen Weg. Als Elfjähriger kam er aus der Türkei nach Deutschland – ohne die Sprache zu beherrschen. Er biss sich durch: 1990 machte er sein Abitur in Leonberg, studierte anschließend Rechtswissenschaften im Herzen Heidelbergs und eröffnete bereits 1997 seine eigene Kanzlei. Heute vertritt er die Bürgerinnen und Bürger im Deutschen Bundestag. Seine Geschichte zeigt: Mit Durchhaltevermögen und den richtigen Chancen ist in unserer Gesellschaft alles möglich.

Zwischen den Fronten: Ali Zarabis Weg aus Afghanistan

Erschütternd und zugleich inspirierend war der Bericht von Ali Zarabi. Der heutige Landtagskandidat aus Rottweil musste 2016 als 14-Jähriger aus Afghanistan fliehen. Sein Vater, ein Journalist und Berater der Regierung, geriet ins Visier der Taliban. Als Schiiten war die Familie in ihrer Heimat ihres Lebens nicht mehr sicher. Heute, nur wenige Jahre später, steht er hier und möchte die Politik des Landes aktiv mitgestalten. Sein Weg ist ein lebender Beweis für die Kraft der Resilienz.

Ein Netzwerk für die Zukunft

Neben den Reden bot der Nachmittag Raum für intensiven Austausch. Die Teilnehmer nutzten die Chance, direkt mit Persönlichkeiten wie Stella Kirgiane-Efremidou (Bundesvorsitzende AG Migration) und Hussien Khedr (stellv. Bundesvorsitzende AG Migration) ins Gespräch zu kommen.

Die Veranstaltung im Emmertsgrund war ein kraftvolles Signal. Sie hat gezeigt, dass Heidelberg bereit ist für mehr Vielfalt in der Politik – und dass die Geschichten von gestern die Erfolge von morgen sind.

Text: Ahmed Abdalla
Foto: Najnin Munni

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