Festivalcampus-Ensemble des Heidelberger Frühling im Augustinum
Mit dem Festivalcampus-Ensemble bietet das Heidelberger Frühling Musikfestival jungen Musiker/innen ein Experimentierfeld für neue Konzertideen jenseits der bekannten und beliebten „Klassiker“ wie Mozart und Beethoven. Im August 2024 entwickelte dieses Ensemble bei einem Workshop im Augustinum gemeinsam erste Programmideen. Ebenfalls im Augustinum präsentierte das Festivalcampus-Ensemble nun eines der Ergebnisse dieser kreativen Prozesse! Der junge Ausnahmepianist Gorka Plada konzipierte ein anspruchsvolles, multimediales Konzertprogramm und präsentierte es gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Festivalcampus-Ensembles am 29. März 2025 auf der Bühne der Augustinum Seniorenresidenz. Dabei spielten – und begeisterten – neben Gorka Plada am Klavier, die beiden Violinistinnen Emily Turkanik und Charlotte Spruit sowie Connie Pharoah (Viola) und Willard Carter (Violoncello).
Die erste Konzerthälfte gestaltete Plada mit Musik von Bartók, Crumb, Debussy u.a. sowie eingespielten Gedicht-Rezitationen und verschiedenen Lichteinstellungen und gab dem Publikum damit viele künstlerisch-philosophische Denkanstöße. Einem kleinen Teil der etwa 200 Konzertbesucher/innen gelang wohl kein Zugang zu diesem Experiment, sodass nach der Pause etwas weniger Publikum im Saal war. Dieses Phänomen ist nicht neu, aber hier besonders bedauerlich. Das Programmheft zeigte, dass nach der Pause ein einziges Werk gespielt wurde: das wunderschöne 2. Klavierquintett in g-moll von Gabriel Faure. Nach den experimentellen Klängen des ersten Konzertteils bot sich dem Publikum hier Musik zum Entspannen und Nachsinnen. Nachdem die Ensemblemitglieder im ersten Konzertteil bewiesen, dass sie den enormen technischen Anforderungen moderner Kompositionen gewachsen sind, zeigten Sie mit dem Klavierquintett ebenso ihre Fähigkeit, mit ausladender Romantik zu begeistern! Das Publikum honorierte beide Konzertteile jeweils mit minutenlangem Applaus, der erst nach mehreren „Vorhängen“ aufhörte.